Norwegen ist seit Gründung der Organisation im Jahr 1945 Mitglied der Vereinten Nationen. Der erste Generalsekretär war der Norweger Trygve Lie. Die UN waren für Norwegens Beteiligung an der internationalen Gemeinde immer von großer Bedeutung. Die Hauptbemühungen Norwegens liegen darin, die UN zu einer starken und erfolgreichen Organisation zu machen, die als ein Eckpfeiler für die Schaffung einer internationalen Rechtsordnung und eines weltweiten Sicherheitssystems dienen soll - Aufgaben, die innerhalb der letzten 15 Jahre noch größere Bedeutung erlangt haben.
Es ist im Interesse Norwegens, dass wir eine UN-geführte Weltordnung haben. Wir brauchen eine UNO, die als globale Arena, als Forum für die Festlegung von Normen und als ausübendes Organ funktioniert. Alle Mitgliedsstaaten müssen unabhängig von ihrer Größe oder Macht Gehör finden. Um gut funktionieren zu können, muss die UNO effektiv arbeiten, Glaubwürdigkeit genießen und ausreichende Ressourcen haben, um ihre Aufgaben durchführen zu können und um die Verwendung der Mittel zu kontrollieren. Deswegen unterstützen wir die aktuelle Arbeit für eine modernisierte und effektivere UNO.
Eine effektivere UN
In den 90er Jahren riefen Norwegen und die anderen nordischen Länder das „Nordische UN Reformprojekt" ins Leben, das sich hauptsächlich auf Möglichkeiten konzentrierte, die UN im Sozial- und Wirtschaftsbereich effektiver zu machen. Viele der aus dem Projekt resultierenden Vorschläge waren im Reformpaket des Generalsekretärs enthalten. Norwegen unterstützt die Reformen und hat wiederholt deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es zu wenig Übereinstimmung zwischen dem Ausmaß der durch die UN zu bewältigenden Aufgaben einerseits und den unzureichenden Finanzmitteln und menschlichen Ressourcen andererseits gibt, welche von den Mitgliedsstaaten zur Verfügung gestellt werden. Norwegen hat darauf hingewiesen, dass die Reformen eine verbesserte Koordination sowohl zwischen den einzelnen UN- Sonderkommissionen als auch zwischen der UN und dem Internationalen Währungsfond, den regionalen Entwicklungsfonds und der Weltbank beinhalten müssen.
Armutsreduzierung und soziale Entwicklung
Norwegen betrachtet die UN-Sonderkommissionen und Sonderprogramme als wichtige Instrumente für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung in den ärmsten Ländern. Im September 2000 haben die Regierenden der Welt mit der Milleniums-Deklaration die Milleniums-Entwicklungsziele angenommen. Diese Ziele, die die Halbierung des Anteils der in totaler Armut lebenden Menschen beinhaltet, sollen bis 2015 erreicht werden und sind Leitprinzipien für die Entwicklungsprogramme der UN. Seit dem Jahr 2000 stehen diese Ziele auch im Mittelpunkt der Entwicklungsbemühungen anderer Länder und Organisationen. Sie sind der Kern des norwegischen Aktionsplans für die Bekämpfung der Armut und gelten als Richtlinien für unsere Entwicklungszusammenarbeit.
Friedensbemühungen
Norwegen setzt sich stark für friedensschaffende Maßnahmen ein und war unter den ersten Ländern, die in die Friedenskonsolidierungskommission der UN gewählt wurden, als diese 2006 neu etabliert wurde. Die Friedensoperationen der UN sind ein zentrales Instrument der internationalen Arbeit für Frieden und Sicherheit. Norwegen möchte dazu wichtige Beiträge leisten. Aus norwegischer Sicht ist es wichtig, dass die UN-Friedensoperationen eine gute Koordinierung von militärischen und zivilen Elementen sichert, und dass der militärische, der humanitäre und der entwicklungspolitische Einsatz Hand in Hand gehen und Teil einer Gesamtstrategie sind, um dauerhaften Frieden zu gewährleisten. Von norwegischer Seite ist es darüber hinaus entscheidend, dass die Situation und die Bedürfnisse von Frauen bei der Planung und Durchführung von Friedensoperationen eine zentrale Rolle spielen, und dass Frauen an allen Formen von friedensbewahrenden und friedensschaffenden Maßnahmen beteiligt sind.
Demokratie und Menschenrechte
Die Bereiche, denen Norwegen ganz besondere Bedeutung beimisst, sind der Schutz der Zivilbevölkerung bei bewaffneten Konflikten, die Rechte von Frauen und Kindern, der Schutz von Menschenrechtsaktivisten und die Rechte der Urbevölkerung.
Norwegens Beiträge für die UN
Norwegens Beiträge machen 0.68% des regulären UN-Budgets und des UN-Budgets für die Friedenstruppe aus. Die regulären Beiträge sind jedoch im Vergleich zu den freiwillig geleisteten Beiträgen gering. Im Jahr 2004 bezifferten sich die regulären norwegischen Beiträge 130 Millionen NOK. Die freiwilligen Beiträge zum UN-System (Fonds, Programme und Sonderorganisationen, ohne Weltbank und die regionalen Entwicklungsbanken) beliefen sich im Jahr 2004 auf beinahe 4.5 Milliarden NOK. Nach eigenen Berechnungen der UN ist Norwegen damit der siebtgrößte Beitragszahler des UN-Systems.
Norwegen gehört sowohl in absoluter als auch in relativer Hinsicht zu den größten Beitragszahlern für die UN-Fonds und UN-Programme, die den wichtigsten Exekutivorganen des UN-Systems zuzurechnen sind. Norwegen ist einer der Haupt-Beitragszahler z.B. für das UNDP, welches die Tätigkeiten der UN-Fonds und UN-Programme auf Landesebene koordiniert, und Norwegen arbeitet eng mit diesem Programm zusammen. Norwegen ist auch in den Gremien der UN-Fonds und UN-Programme aktiv vertreten Jan Egeland ist Vizegeneralsekretär des Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten der UN (OCHA) und UN-Koordinator für Nothilfe, der ehemalige Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik wurde vom Generalsekretär zum Sonderbeauftragten für das Horn von Afrika ernannt, Terje Røed-Larsen war zunächst Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten und ist jetzt Sonderbeauftragter für die Souveränität des Libanon, und Geir O. Pedersen ist als persönlicher UN-Vertreter im Libanon.
Seit Gründung der UN hatte auch eine Reihe von Norwegern wichtige Positionen bei der UN inne. Dazu gehören der erste Generalsekretär, Trygve Lie, Gro Harlem Brundtland, die frühere norwegische Ministerpräsidentin, als Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der frühere Außenminister Thorvald Stoltenberg, der Hoher Flüchtlingskommissar war. Jan Egeland ist gegenwärtig Vizegeneralsekretär des Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten der UN (OCHA) und UN-Koordinator für Nothilfe, der ehemalige Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik wurde vom Generalsekretär zum Sonderbeauftragten für das Horn von Afrika ernannt, Terje Røed-Larsen war zunächst Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten und ist jetzt Sonderbeauftragter für die Souveränität des Libanon, und Geir O. Pedersen ist als persönlicher UN-Vertreter im Libanon.
Norwegen finanziert derzeit auch 50-60 beigeordnete Sachverständige in den verschieden UN-Kommissionen. 15-20 dieser von Norwegen finanzierten beigeordneten Sachverständigen werden jedes Jahr neu benannt.