Der Vorschlag, eine Geberkonferenz für Syrien einzuberufen, ging ursprünglich von der norwegischen Regierung aus. Auch bei der Durchführung der Konferenz, die heute in London stattfindet, nimmt Norwegen eine Schlüsselrolle ein. 13,5 Millionen Menschen, weit mehr als doppelt so viele wie Norwegen Einwohner hat, benötigen dringend humanitäre Hilfe in Syrien. Hinzu kommen 4,5 Millionen Menschen, die aus dem Land geflüchtet sind und Hilfe brauchen.
„Norwegen leistet einen finanziellen Beitrag in Rekordhöhe. Nie zuvor hat Norwegen so viel Geld in einer humanitären Krise zur Verfügung gestellt. Der humanitäre Bedarf ist enorm. Mit dieser Konferenz fordern wir andere Länder auf, ihren Beitrag ebenfalls zu erhöhen“, so Außenminister Børge Brende.
Die norwegischen Mittel dienen der humanitären und langfristigen Hilfe in Syrien und in dessen Nachbarländern. Die Finanzleistungen fließen in Maßnahmen für Bildung, Gesundheit, Unterkünfte, Ernährung, Nothilfe, Schutz, Wasserversorgung und Sanitäranlagen und in die Arbeit mit Opfern von sexualisierter Gewalt. Die Zuteilung der Mittel geschieht hauptsächlich über die Vereinten Nationen und über Hilfsorganisationen, mit denen Norwegen bereits erfolgreich zusammengearbeitet hat. Norwegen unterstützt insbesondere Bildungsmaßnahmen und verwendet hierauf in diesem Jahr 15 % der Finanzhilfe, also 350 Mio. Kronen.
„Der Bürgerkrieg dauert nun bald fünf Jahre an. Wenn wir jetzt keinen Kraftakt unternehmen, wird die Situation für die notleidende Zivilbevölkerung und die Nachbarländer Syriens nur noch schlimmer werden und dies wird Auswirkungen auf die globale Gemeinschaft und somit auch auf Norwegen haben“, so Ministerpräsidentin Solberg.
Mehr als 30 Staats- und Regierungschefs und Vertreter aus über 60 Ländern, unter ihnen die führenden UNO-Vertreter, nehmen an der Konferenz »Supporting Syria and the Region 2016« teil, die heute in London stattfindet. Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg leitet die Konferenz gemeinsam mit dem britischen Premierminister David Cameron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem kuwaitischen Emir al-Sabah und UN-Generalsekretär Ban Ki-moon.
„Der Konflikt muss dringend beendet werden. Syrien ist so zerstört, dass der Wiederaufbau viele Jahre dauern wird, wenn endlich Frieden ist. Darum ist es sehr wichtig, dass die Geberländer sich verpflichten, über mehrere Jahre Unterstützung zu leisten. Mit mehr berechenbaren Finanzleistungen können die Helfer vor Ort ihre Einsätze besser planen“, so Norwegens Außenminister Brende.
Norwegen ist von Anfang an einer der größten Geldgeber in der Syrienkrise. Auf der letzten Geberkonferenz in Kuwait sagte Norwegen 750 Mio. Kronen für 2015 zu, doch im vergangenen Jahr betrugen die Mittel, die Norwegen zur Hilfe für die Zivilbevölkerung in Syrien, Irak, Libanon und Jordanien zur Verfügung stellte, 1,57 Mrd. Kronen. Dies bedeutet, verglichen mit der Zusage für 2015 verdreifacht Norwegen seine Finanzleistungen nun. Die norwegische Regierung bewilligt 2,4 Mrd. Kronen für das Jahr 2016, größtenteils aus dem Budget für humanitäre Hilfe. Die Regierung tritt dafür ein, in den Jahren 2016–2019 entsprechende Zahlungen für die Nothilfe in Syrien, Irak und den betroffenen Nachbarländern zu leisten, insgesamt rund 10 Mrd. Norwegische Kronen.
Weitere Informationen über die Konferenz finden Sie hier:
https://www.supportingsyria2016.com/