Von Samstag 30. Januar bis Mittwoch 23. Märtz können Sie der Schauspiel "Jon Gabriel Borkman" von Henrik Ibsen, in einer Koproduktion des Theater Basel mit dem Burgtheater Wien und den Wiener Festwochen, in Theater Basel erleben.
"Ibsens Spätwerk «John Gabriel Borkman» ist ein Meisterstück analytischer Dramatik. Der Bankier John Gabriel Borkman, aufgrund veruntreuter Gelder zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, prolongiert seine Haft nach der Entlassung freiwillig: Seit acht Jahren weigert er sich, den Prunksaal in der oberen Etage seines Hauses zu verlassen. Gehindert wird er daran nicht, seine Frau lebt im Dissens mit ihm und sinnt ein Stockwerk tiefer auf Rache. Durch den Besuch ihrer Zwillingsschwester, der einstigen Geliebten Borkmans und Ziehmutter seines Sohnes, die aufgrund ihrer schweren Erkrankung die unversöhnlichen familiären Verhältnisse klären möchte, wird dieses Totenhaus empfindlich gestört.
Doch keiner der Beteiligten, besonders Borkman selbst, hat seit dem Finanzskandal zu einer Form von Läuterung, Unrechtbewusstsein oder Selbsterkenntnis gefunden, denn «das ist der Fluch, den wir aussergewöhnlichen, wir auserwählten Menschen nun einmal zu tragen haben. Die Masse und die Menge – all die durchschnittlichen Menschen – die verstehen uns eben nicht.» Seine ökonomischen und ethischen Anmassungen stellt Borkman als Dienst an der Allgemeinheit dar und legitimiert seine Skrupellosigkeit durch altruistische Motive und philanthropische Ideen.
Der junge Borkman soll den Ruf der Familie wiederherstellen – doch selbst diese Hoffnung stirbt, wenn auch zuletzt. Die Verheissungen des Liberalismus, das Gesetz der Konkurrenz und Ibsens Schilderung der expansiven Mechanismen des Kapitalismus haben vor dem realen Hintergrund des globalen Finanzdesasters mehr Brisanz denn je.
Für Simon Stone, Hausregisseur am Theater Basel, ist «John Gabriel Borkman» nach seiner fulminanten und radikal zeitgenössischen Interpretation der «Wildente» bereits die zweite Auseinandersetzung mit dem Œuvre Ibsens. " - Quelle: Theater Basel
Sie können Tickets kaufen und weitere Information finden in der Webseite Theater Basels.
Kunstlerische Leitung
Inszenierung - Simon Stone
Bühne - Katrin Brack
Kostüme - Tabea Braun
Musik - Bernhard Moshammer
Licht - Friedrich Rom
Dramaturgie - Klaus Missbach
Ensemble
John Gabriel Borkman - Martin Wuttke
Gunhild Borkman, seine Frau - Birgit Minichmayr
Erhart Borkman, ihr Sohn - Max Rothbart
Ella Rentheim, Gundhilds Zwillingsschwester - Caroline Peters
Fanny Wilton - Nicola Kirsch
Willhelm Foldal - Roland Koch
Frida Foldal, seine Tochter - Lilliane Amuat