Für alle Munch-Forscher und -Sammler wird das Werkverzeichnis unentbehrlich sein.
Alle Gemälde Munchs, 1789 vollendete und 82 unvollendete, werden im Katalog von Röntgenbildern, Fotografien sowie umfassenden Registern und Übersichten ergänzt. 300 der katalogisierten Werke sind der Öffentlichkeit zuvor nie gezeigt worden.
Der Katalog ist nicht nur künstlerisch gesehen von ausserordentlicher Grösse: Die vier Bände wiegen insgesamt über 13 kg. Der Verlag Cappelen Damm hat das Buch in Norwegen herausgegeben. Im Frühjahr 2009 wird der Katalog bei Thames & Hudson auf Englisch vorliegen. Eine deutsche Übersetzung ist geplant.
Sommernacht. Inger am strand (1889) von Edvard Munch. (Foto: Bergen Kunstmuseum)
Großer Museumsschatz
Edvard Munch hat vor seinem Tod sein Gesamtwerk der Stadt Oslo geschenkt. Die Arbeit an dem Katalog ist dadurch sehr erleichtert worden, dass 1036 der Gemälde in Besitz des Osloer Munch Museums sind. Nur 400 sind in Privatbesitz. Die restlichen gehören anderen Museen.
Chronologie
Es war eine grosse Herausforderung die Bilder chronologisch zu katalogisieren. Munch hat seine Werke nur selten datiert, manchmal sogar erst Jahre danach und nach Gefühl. Viele Jahreszahlen sind schwer feststellbar, und manchmal hat der Künstler das Datum ohne Jahreszahl notiert. Deshalb ist die genaue Datierung mit dem Katalog nicht abgeschlossen.
Beim Roulett in Monte Carlo (1892) von Edvard Munch. (Foto: Munch-Museum, Oslo)
Die Arbeit mit dem Katalog begann 2004 unter der Leitung der Hauptkonservatorin am Munch Museum Gerd Woll. Sie ist seit vierzig Jahren im Munch Museum tätig und war auch an der Herausgabe des 2001 erschienenen Katalogs zum grafischen Werk Munchs massgeblich beteiligt.