Der Autor, Dramatiker und Dichter erhält den Preis für sein einzigartiges dramatisches Werk, ”das die Tore der Bühne zu den ungelösten Mysterien öffnet, die den Menschen von der Wiege bis zur Bahre begleiten”, so die Erklärung der Jury in Oslo.
Der 1959 im Westen Norwegens geborene Fosse, der heute in Bergen lebt, ist einer der prominentesten Vertreter des zeitgenössischen Theaters. Seit seinem Debut 1994 schrieb er um die 30 Theaterstücke, die in etwa 40 Sprachen übersetzt wurden, unter anderem ins Albanische, Hebräische, Persische, Samische und Tibetische. Weltweit wurden seine Theaterstücke rund 900 Mal insziniert, damit zählt Fosse, den man auch den ”neuene Ibsen” nennt, zu einem der meist gespieltesten Gegenwartsdramatikern.
Der Theaterschriftsteller ist der erste Norweger, der die im Jahre 2008 von der Regierung in Oslo zur Erinnerung an den Dramatiker Henrik Ibsen (1828-1906) gestiftete Internationale Auszeichnung bekommt. Der Ibsen-Preis wird an eine Persönlichkeit, Organisation oder Institution vergeben, die im Geist des Werks von Henrik Ibsen einen bedeutenden Beitrag für Kunst und Kultur geleistet hat. In den vergangenen zwei Jahren wurde die Auszeichnung an den britischen Regisseur Peter Brook und die französische Regisseurin Ariane Mnouchkine vergeben.
Jon Fosse hat vor der diesjährigen Auszeichnung schon weitere angesehenen Preisen erhalten, unter anderem den Skandinavischen Nationalen Theaterpreis (2002), den Preis des Norwegischen Kulturrats (2003) und den Nordischen Preis der Schwedischen Akademie (2007).
Die ungekürzte Stellungnahme der Jury zur Verleihung des Internationalen Ibsen-Preises und weitere Informationen sind auf der Webseite des Ibsenpreises verfügbar.