Die Holberg-Gedenkstiftung wurde im Jahr 2003 gegründet. Hauptzielsetzung der Stiftung ist es, den Status von Fächern der Geisteswissenschaften, der Sozialwissenschaften, Jura und Theologie anzuheben. Der Vorstand der Ludvig-Holberg-Gedenkstiftung vergibt jedes Jahr den internationalen Holberg-Gedenkpreis, den Nils Klim-Preis und den Holbergpreis an Schulen.
Internationaler Holberg-Gedenkpreis
Die Ludvig-Holberg-Gedenkstiftung vergibt den internationalen Holberg-Gedenkpreis für herausragende, wissenschaftliche Arbeit in Fächern der Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Jura und Theologie. Der Vorstand entscheidet über die Vergabe des Preises nach Empfehlung eines Fachkomitees, das aus herausragenden Forschern der betreffenden Fachgebiete besteht. Zusätzlich zu den 4 500 000 norwegischen Kronen (rund € 570 000 / $ 716 000) mit denen der Preis dotiert ist, erhält der Preisträger die Holbergpreis- Medaille.
Nils Klim-Preis
Die Ludvig-Holberg-Gedenkstiftung verleiht außerdem alljährlich den Nils Klim-Preis an junge nordische Forscher in Fächern der Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Jura und Theologie. Der Vorstand vergibt den Preis auf Grundlage der Empfehlung eines Fachkomitees, das aus herausragenden nordischen Forschern der betreffenden Fachgebiete besteht. Der Preis ist mit 250 000 norwegische Kronen (rund € 32 000 ) dotiert.
Holbergpreis an Schulen
Ein wichtiger Leitgedanke für die Verleihung des Holbergpreises ist es, das Interesse von Kindern und Jugendlichen an den Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Jura und Theologie zu wecken. In Zusammenarbeit mit den Schulbehörden möchte man mit dem Holbergpreis zum Verständnis, Engagement und Enthusiasmus für diese Fächer beitragen.
Jedes Jahr werden Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen (Videregående skole) dazu eingeladen, in Zusammenarbeit mit etablierten Wissenschaftlern Forschungsarbeiten durchzuführen. Drei der Schülerarbeiten werden mit jeweils NOK 7 000, NOK 4 000 bzw. NOK 2 500 ausgezeichnet. Die Preisträger werden auch zur Verleihung des Holbergpreises nach Bergen eingeladen. In Anbindung an den Holbergpreis an Schulen wird auch ein Lehrerstipendium vergeben.
Ludvig Holberg (1684-1754)
Der in Bergen geborene Ludvig Holberg war Professor für Metaphysik und Logik, der lateinischen Rhetorik und Geschichte an der Universität Kopenhagen. Holberg war ein zentraler Akteur für und beim Einzug der Aufklärung im Norden. Durch sein interdisziplinär und international ausgerichtetes Wirken, arbeitete er für eine Modernisierung der Fächer und der Unterrichtsmethoden. Er legte in Dänemark/Norwegen auch die Grundlage für das Völkerrecht als eigenes Fach. Durch seine geistreiche und sarkastische Feder machte er seine Leser mit dem Ideal bekannt, dass der Mensch die Reflexion über die Frage, wer er ist und als wer er dasteht, selbst ergreifen muss. Mehrere seiner Werke wurden in eine Reihe Sprachen übersetzt. Im Nachhinein wurde Holberg u.a. für folgende Werke bekannt: Introduction til Natur- og Folke-Rettens Kundskab, die Theaterstücke Jeppe på Bjerget, Den Stundeløse und Erasmus Montanus, sowie den Roman Nils Klims reise til den underjordiske verden.