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Der staatliche Fond für Forschung und Innovation

Foto: NTNU Info/Rune Petter Ness

Foto: NTNU Info/Rune Petter Ness

Im Jahre 1999 stellte die Regierung einen Fond für Forschung und Innovation zur Verfügung, um eine stabile und langfristige Finanzierung der Forschungsaktivitäten zu gewährleisten. Diese Mittel wurden durch den Verkauf von Staatspapieren aufgebracht und sie umfassten im Jahr 2005 ungefähr NOK 36 Milliarden. Die Erträge aus Investitionen werden zur Unterstützung vordringlicher struktureller Maßnahmen genutzt sowie für die Internationalisierung, die Grundlagenforschung, für auf Forschung basierende Neuentwicklungen und Innovationen und zur langfristigen Finanzierung gezielter Schwerpunkte (siehe unten). Auch für die Durchführung neuer Maßnahmen zur Qualitätssteigerung in der norwegischen Forschung werden diese Mittel genutzt.

Energie und Umwelt
Im Bereich der Energiegewinnung durch Öl, Gas und Wasserkraft verfügt Norwegen über umfassende Wertschöpfung und eine starke internationale Position. Norwegen ist die drittgrößte Öl exportierende Nation weltweit, und die Erdölbranche ist, gemessen an der Wertschöpfung, der größte Wirtschaftsbereich des Landes. Die norwegische Kompetenz im Hinblick auf die Energiegewinnung durch Wasserkraft wird als weltweit führend eingeschätzt.  Darüber hinaus ist Norwegen führend bei der Energiegewinnung durch Gas und der diesbezüglichen Handhabung von CO2-Freisetzungen, der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger sowie innerhalb einzelner Nischenbereiche im Hinblick auf erneuerbare Energien. Darüber hinaus verfügt Norwegen über starke Kompetenzen im Bereich der Umweltforschung. Dies ist somit eine Grundlage dafür, dass Norwegen bei der Forschung auf dem Gebiet von Energie und Umwelt eine führende Nation und ein attraktives Gastgeberland ist.

Eine kombinierte Konzentration auf den Energiebereich wird das bestehende Engagement für die Forschung im Schnittfeld von Energie und Umwelt mit einem erweiterten Engagement für das Erdöl vereinen. Der Einsatz richtet sich also sowohl auf die erhöhte Wertschöpfung aus existierenden Energiequellen, die Erweiterung von Kenntnissen für die Entwicklung und Nutzung neuer und umweltfreundlicher Energiequellen als auch auf Methoden und Technologien, die zu einer effektiveren Nutzung von Energie beitragen können. Wichtige Bereiche innerhalb eines solchen Engagements sind Erdölgewinnung, Klimaforschung, Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme, Energiegewinnung aus Gas und der diesbezüglichen Handhabung von CO2-Freisetzungen sowie die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle. Im Weiteren besteht ein Bedarf für Kenntnisse über Energiemärkte, Klimapolitik und andere gesellschaftliche Verhältnisse, die auf die Entwicklung und Nutzung von Energie einwirken. Das Engagement wird von der Forschung in den Bereichen IKT und Nanotechnologie profitieren.

Lebensmittel
Norwegen ist weltweit eines der größten Länder beim Export von aus dem Meer gewonnenen Lebensmitteln. Darüber hinaus ist die Nahrungsmittelindustrie, gemessen an der Anzahl der Beschäftigten, der größte Industriesektor des Landes. Rechnet man den Warenhandel sowie die Hotel- und Restaurantbranche hinzu, wird deutlich, dass die Produktion, der Vertrieb und der Verkauf von Lebensmitteln einen zentralen Teil der norwegischen Wirtschaft ausmachen. Gleichwohl sind neue Kenntnisse sowie eine neue Kombination von Kenntnissen erforderlich, um das Potential im Bereich der Lebensmittelproduktion auszuschöpfen. Die Forschung stand als zentraler Faktor hinter der Entwicklung der heutigen Seewirtschaft und ein verstärkter Einsatz der Forschung wird für die Ausschöpfung der Ressourcen auch in der Zukunft erforderlich sein.

Innerhalb der Landwirtschaft verfügt Norwegen ebenfalls über Vorteile, die besser ausgenutzt werden können, u. a. gilt dies der Zuchtforschung und der Anwendung nationaler Tiergesundheitsregister. Es existiert ein großes, unausgenutztes Potential für Synergien zwischen see- und landgestützter Lebensmittelproduktion. Ein vereintes Engagement für die Lebensmittelforschung wird in hohem Grad die Nutzung von Synergieeffekten zwischen Seewirtschaft, Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie ermöglichen. In Ergänzung zu der auf die Lebensmittelproduktion gerichteten Forschung wird das Engagement eine Forschung im Hinblick auf Veredelung, Verkauf und Export von Lebensmitteln umfassen sowie auf Nahrungsmittelsicherheit, IKT und Nanotechnologie, Handelspolitik sowie internationale Rahmenbedingungen für die Lebensmittelproduktion.

Meeresindustrie
In diesem Bereich verfügt Norwegen über bedeutende Vorteile im Hinblick auf  geografische Lage, Traditionen und ein starkes Fachmilieu. Die norwegischen Küsten- und Meeresgebiete beinhalten große Naturreichtümer und sind gleichzeitig Grundlage für eine beachtliche Wertschöpfung. Erweiterte Kenntnisse über die maritimen Ökosysteme sowie das Maß der erträglichen Eingriffe in diese sind für die Sicherung einer nachhaltigen Verwaltung der maritimen Ressourcen erforderlich. In Ergänzung zur Öl- und Gasförderung, der Fischerei und der Seewirtschaft verfügt Norwegen über eine bedeutende Wertschöpfung im Bereich der maritimen Industrie. Auf diesem Gebiet hat Norwegen eine starke internationale Position inne, und die maritimen Wirtschaftsbereiche machen fast die Hälfte des norwegischen Dienstleistungsexports aus. Dieser Wirtschaftsbereich beruht auf einer ausgeprägten Basis von Fachkenntnissen und erfordert einen verstärkten Einsatz der Forschung auf verschiedenen Gebieten – von grundlegenden Kenntnissen in der Materialwissenschaft bis hin zu avancierten IKT-Dienstleistungen. Das Engagement richtet sich sowohl auf Nutzung als auf Überwachung, Verwaltung und Erforschung der Meeresressourcen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten. Aktuelle Bereiche umfassen u. a. Meeresforschung, Klimaforschung sowie die auf den maritimen Sektor gerichtete Forschung. Das Engagement hat Relevanz für die nördlichen Gebiete im Allgemeinen und insbesondere für eine erweiterte Nutzung von Svalbard als Forschungsplattform.

Gesundheit
Norwegen verfügt im Bereich der Medizin- und Gesundheitsforschung über nationale Vorteile und ein starkes Fachmilieu. Gute Gesundheitsregister und umfassende Gesundheitsuntersuchungen in der Bevölkerung haben dazu geführt, dass Norwegen führend im Bereich der Forschung über Volksgesundheit sowie Ursachen- und Risikoanalysen ist. Norwegen verfügt ebenso über Fachbereiche, die ein hohes Niveau in der Medizintechnologie, der Neurobiologie, der Krebsforschung und der Prävention erreicht haben. Aufgrund des gut ausgebauten öffentlichen Gesundheitswesens ist Norwegen auch ein attraktives Land für die Ausübung der klinischen Forschung. Darüber hinaus hat Norwegen die Verantwortung, zu einer Erweiterung der Forschung beizutragen, die sich auf Krankheiten richtet, von denen die Entwicklungsländer betroffen sind. Die klinische Forschungskompetenz ist wichtig für eine Sicherung der fachkenntlichen Patientenbehandlung von hoher Qualität. Ein guter und effektiver Gesundheitsdienst setzt auch eine Forschung im Bereich der Gesundheitsökonomie und der Organisation voraus. Darüber hinaus wird sich Norwegens Engagement im Bereich der globalen Medizin- und Gesundheitsforschung deutlich erhöhen. Dies wird auch zum Erlangen erforderlicher Kenntnisse über die Gesundheit von Minoritäten beitragen.


Quelle: Norwegisches Ministerium für Wissenschaft   |   Anteil in Ihrem Netzwerk   |   print