Norwegen hat durch seine Fjorde und Meeresgebiete Zugang zu reichen Ressourcen. Diese Reichtümer haben immer einen wichtigen Teil der wirtschaftlichen Grundlage entlang der gesamten Küstenregion ausgemacht. Wenn wir diese Reichtümer auch für die Zukunft erhalten wollen, ist es notwendig, die Nutzung so zu gestalten, dass gleichzeitig die Meeresvielfalt gewahrt bleibt und die gewünschten Effekte für die Wertschöpfung erreicht werden. Hier haben wir im wahrsten Sinne des Wortes ein Meer der Möglichkeiten vor uns! Aufzucht, Biotechnologie, Produkte von höchster Qualität und Logistik sind nur einige Stichworte für wichtige und lohnende Projekte, die mit dem Meer verbunden sind. Norwegen ist kein Low-Cost-Land, und dies wird auch auf absehbare Zeit so bleiben. Daraus müssen wir die richtigen Konsequenzen ziehen, wir müssen noch mehr Können und Wissen bei den zu entwickelnden Prozessen und Produkten einsetzen, so dass wir einen entsprechend höheren Preis erzielen können.
Norwegens Küstenlinie umfasst Inseln und Fjorde und ist 57.000 Kilometer lang. Zum Vergleich: der Äquator unserer Erde umspannt 40.000 Kilometer. Eine lange Küstenlinie und die zugehörenden Meeresgebiete bilden die Grundlage für den norwegischen Fischfang mit einem Volumen zwischen 2,5 und 3 Millionen Tonnen pro Jahr. Eine Steigerung der Fangmenge ist auf kurze Sicht eher nicht zu erwarten. Es gibt ca. 10.000 registrierte Fangfahrzeuge, von denen 1.000 ganzjährig im Einsatz sind. In den Bereichen der Warenannahme und Produktion von Fisch und auf Fischfang basierender Meeresnutzung bestehen ungefähr 800 Anlagen.
Norwegen ist Europas größter Lieferant für Fisch- und Fischerzeugnisse. Im Laufe der letzten zehn Jahre hat sich der direkte Exportwert auf mehr als 30 Milliarden Kronen verdoppelt. 95% der Produktion werden in Form von 2000 unterschiedlichen Produkten in rund 150 Länder exportiert. In diesem Wirtschaftszweig sind insgesamt ca. 30.000 Personen beschäftigt, davon 14.000 im Bereich Fischfang, 6.000 im Bereich Aufzucht und 10.000 in der Fischveredelung. In den Bereichen der Warenannahme und Produktion von Fisch bestehen ungefähr 800 Anlagen und es gibt ca. 500 zugelassene Exporteure, die die Verkaufsseite repräsentieren.
Die Produktion von Zuchtfisch und Schalentieren liegt bei rund 600.000 Tonnen und wird weiter ansteigen. Die Produktion findet entlang der gesamten Küste statt. Es wurden ca. 1.300 Zuchtkonzessionen vergeben, davon gut 800 für Zuchtlachs und Zuchtforellen. Das Schlachten/Verpacken wird in ca. 100 Anlagen vorgenommen, und es hat sich eine beträchtliche Futterindustrie entwickelt. Ständig werden neue Zuchtarten in die kommerzielle Produktion überführt. Norwegen ist Weltspitze bei Zuchtarten wie dem atlantischen Dorsch und der Zucht von atlantischem Heilbutt und geflecktem Seewolf.
Norwegischer Fisch und Meeresfrüchte genießen weltweit ein sehr hohes Ansehen. Abgesehen vom Zuchtlachs „Norwegian Salmon“ ist der Kabeljau am bekanntesten. Er wird in den eisigen Gewässern an der nordnorwegischen Küste gefangen und erfreut sich bei Küchenchefs rund um die Welt großer Beliebtheit. Der Kabeljau war die Rohware für den Bocuse d´Or 2003. Die norwegische Königskrabbe und der norwegische Zuchtheilbutt „Norwegian White Halibut“ wurden von den Lieferanten für den Bocuse d´Or im Februar 2007 ausgewählt. Andere beliebte Fisch- bzw. Schalentierarten sind Heringe, Makrelen, eine große Anzahl von Weißfischen sowie Garnelen und Krabben. Eine hochmoderne Fischereiflotte und eine wissensbasierte Ressourcenverwaltung der Fischbestände tragen zur Sicherung eines nachhaltigen Fischfangs bei. Norwegischer Fisch und Meeresfrüchte sind sichere Nahrungsmittel und eine ausgezeichnete Quelle für leichtverträgliche Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren.
Fisch und Meeresfrüchte aus Norwegen umfassen mehr als 2000 unterschiedliche Produkte, darunter: frischen Fisch, gefrorene Fischfilets, geräucherten Fisch, getrockneten und gesalzenen Fisch (Stockfisch), Fischfrikadellen und weitere Produkte wie panierten, konservierten oder marinierten Fisch. Norwegischer Zuchtfisch erfreut sich auch auf dem qualitätsbewussten japanischen Markt für Sushi zunehmender Beliebtheit. Der Verzehr von Sushi und Sushimi ist übrigens eine Tradition, die sich global mehr und mehr durchsetzt und jährlich um 15% wächst.
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