Der Debutfilm des norwegischen Regisseurs Bobbie Peers "Sniffer" erhielt die Goldene Palme für den besten Kurzfilm in Cannes. Peers ist damit der erste Norweger, der diesen begehrten Preis gewinnt. Ein weiterer norwegischer Film, "Den brysomme mannen" wurde während der Kritikerwoche Lob ausgesprochen.
20.06.2006 :: Der bald 32-Jährige Debutant aus Sandnes an der Westküste Norwegens, vollbrachte damit aus norwegischer Sicht eine historisch große Leistung. Norwegen war bereits früher mit Kurzfilmen in Cannes vertreten, schaffte es aber nie ganz an die Spitze. Jährlich werden rund 2000 Kurzfilme an das Festival geschickt, und "Sniffer" konkurrierte in der letzten Runde mit 9 anderen Filmen. Peers hofft jetzt, dass ihm der Preis auf dem Weg zu einem Spielfilm helfen kann.
- Ich habe seit 2000 Spielfilme für mich selbst geschrieben; ich habe bereits drei geschrieben, die nicht gedreht wurden, und ich hoffe, dass dies mir eine Chance gibt. Ich habe auch Lust dazu, mehrere Kurzfilme zu drehen, weil dies ein Format im Wachstum ist. Man kann gewisse Filme durch das Kurzfilmformat schildern, für die es durch einen Spielfilm nicht möglich ist, sagte Peers auf einer Pressekonferenz nach der Verleihung.
"Sniffer" hatte auf dem Internationalen Filmfestival in Tromsø im Januar diesen Jahres Weltpremiere und handelt von einer Gesellschaft, in der alle Fliegen können, in der es aber niemand tut. Fest mit der Erde verbunden, mit Schwerkraftstiefeln geht das Leben weiter, aber eines Tages hat ein Mann genug davon. Er löst sich von den Bindungen und hebt buchstäblich völlig ab.
"Den brysomme mannen" des Norwegers Jens Lien erntete ebenfalls positive Erwähnungen in Cannes. Dem Film wurde der Prix Acid verliehen, einer von mehreren Preisen, der während einer eigenen Preisverleihung der Kritikerwoche verliehen wird.
Norwegisches Aussenministerium