Ein Überblick der Organisationen, die die Entwicklung und Produktion von Filmen in Norwegen unterstützen:
Der Norwegische Filmfonds
Der Norwegische Filmfonds wurde am 1. Juli 2001 gegründet. Der Fonds regelt die Bewilligung von Finanzierungen für Filmproduktionen, sorgt für die finanzielle Unterstützung der Norwegischen Filmkommission und organisiert die Arbeit im Zusammenhang mit Eurimage und Media Desk Norway. Die Bemühungen des Fonds zielen in erster Linie auf unabhängige norwegische Filmproduzenten.
In Ergänzung zu den direkten Produktionsunterstützungen regelt der Fonds sieben verschiedene Möglichkeiten zur Produktionsbeihilfe:
- Zuschuss für Filme in Normallänge, einschließlich Entwicklung, Produktion und Veröffentlichung
- Zuschuss für Spielfilme nach Marktbewertung, darunter Produktions- und Lancierungsunterstützung
- Zuschuss für internationale kleine Koproduktionen
- Zuschuss für Kurzfilme, einschließlich Entwicklung, Produktion und Veröffentlichung
- Zuschuss für Fernsehserien, einschließlich Projektentwicklung und Produktion
- Zuschuss für interaktive Produktionen (nur Projektentwicklung)
- Zuschuss für die Finanzierung nach der Veröffentlichung auf Grundlage der Kartenverkäufe
2006 verwaltet der Norwegische Filmfonds insgesamt 270 Millionen NOK (ca. 34 Millionen EUR) an Zuschusslösungen für die Film- und Fernsehproduktion.
Die Norwegische Filmförderung
Die Norwegische Filmförderung ist für die Weiterentwicklung der norwegischen Filmindustrie zuständig. Die Norwegische Filmförderung bietet professionellen Filmschaffenden Weiterbildungsmöglichkeiten, die darauf gerichtet sind, ihr Verständnis vom filmischen Ausdruck und ihre Kenntnisse über Entwicklungen in den visuellen Medien zu vertiefen. Die Programme bieten Weiterbildung auf theoretischer und praktischer Grundlage.
Unterstützungsmöglichkeiten:
- Filme in Normallänge: Jährliche Vergabe von ca. 3,6 Millionen NOK (ca. 450.500 EUR) für die Entwicklung und Bearbeitung von Filmmanuskripten in jedem Stadium
- Kurzfilm (alle Genres und Formate): Hilfe bei der Entwicklung von Ideen, Manuskripten und Projekten bis hin zur Suche nach Produzenten und Beantragung weiterer Unterstützung
Der Audio- und Videofonds
Der Audio- und Videofonds wurde für die Verlustentschädigung von Rechtsinhabern von Audio- und Videoaufnahmen gegründet, die für den privaten Gebrauch legal kopiert werden, sowie zur Förderung der Entwicklung von Audio- und Videoaufnahmen und deren Verfügbarkeit. Die Bewilligung der Mittel für den Fonds erfolgt über das Storting (norwegische Nationalversammlung), die Verwaltung der Mittel obliegt dem Finanzministerium.
Regionale Filmzentren
Norwegen hat vier öffentliche regionale Filmzentren: die Nordnorwegische Filmzentrum AG, die Westnorwegische Filmzentrum AG in Bergen, die Film3 AG und die Mittelnorwegische Filmzentrum AG.
Das Nordnorwegische Filmzentrum wurde 1979 gegründet. Die Länder Nordland, Troms und Finnmark sowie die Kommune Nordkapp betreiben das Zentrum als Kapitalgesellschaft. Das Zentrum verwaltet die staatlichen Finanzmittel für Filmproduktionen und bietet besondere Unterstützung für Kurzfilme und Dokumentarfilme sowie für die Projektentwicklung. Es bietet auch professionelle Hilfe und Beratung für die Filmschaffenden in Nordnorwegen und ist in besonderem Maße für die Entwicklung des samischen Films zuständig.
Das Westnorwegische Filmzentrum wurde 1994 gegründet und ist eine Kapitalgesellschaft der Stadt Bergen und des Landes Hordaland. Das Zentrum verwaltet die staatlichen Finanzmittel für Filmproduktionen und bietet besondere Unterstützung für Kurzfilme und Dokumentarfilme sowie für die Projektentwicklung. Es bietet professionelle Hilfe und Beratung für die Filmschaffenden in Westnorwegen und verwaltet einen speziellen Fonds der Stadt Bergen mit zweckgebundenen Vergaben für die Entwicklung von Manuskripten und anderen Projekten im Zusammenhang mit Kinofilmen in Normallänge.
Die Film3 wurde im Jahre 2001 gegründet und ist im Besitz der drei Kommunen Lillehammer, Gausdal und Øyer zusammen mit der Oppland Verwaltungskommune, der Hedmark Verwaltungskommune und dem Lillehammer Wissenspark AG. Film3 hat drei Betätigungsfelder; Film, Funding und die Förderung. Im Brennpunkt des Interesses der Gesellschaft stehen der junge norwegische Film, digitale Produktionsweisen, das Fachmilieu im Mjøsgebiet, sowie starke nordische und internationale Kooperationsbündnisse. Die Film3 AG soll die Grundlagen dafür legen, dass es für norwegische oder ausländische Produzenten leicht sein soll, in die Region zu kommen und die Produktion dort vorzunehmen.
Das Mittelnorwegische Filmzentrum wurde im Frühjahr 2005 gegründet und ist im Besitz der Verwaltungskommunen von Nord-Trøndelag und Sør-Trøndelag und der Trondheim Kommune, und verteilte seine ersten Hilfsmittel im Oktober letzten Jahres. Das Filmzentrum verwaltet Mittel zur Entwicklung und Produktion von Filmen in der Region und trägt zur fachlichen und künstlerischen Entwicklung der Filmproduktion in Trøndelag bei.
Neue Filmzentren werden derzeit in Målselv, Kristiansand, Stavanger und Fredrikstad eingerichtet. Während jedes einzelne über eigene Fördermittelquellen und eine Verwaltungsorganisation verfügt, sind alle darauf zugeschnitten, die Filmproduktion in ihrer Region gemäß des lokalen kulturellen und kommerziellen Rahmens auszubauen.
Die Norwegische Filmkommission
Die Norwegische Filmkommission ist eine autonome staatliche Stiftung, deren Zweck es ist, die Produktion internationaler Filme in Norwegen zu fördern. Sie wurde im Jahr 2002 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Bergen.
Statistiken
Die letzten 30 Jahre |
1973 |
1983 |
1993 |
2003 |
Norwegische Filmpremieren |
12 |
8 |
10 |
18 |
Norwegische Besucherzahlen (Mio.) |
1.7 |
1.9 |
1.0 |
2.2 |
Norwegischer Marktanteil Film |
9.60 % |
4.00 % |
9.40 % |
18.20 % |
Die letzten 7 Jahre |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
Norwegische Filmpremieren |
11 |
9 |
8 |
15 |
18 |
18 |
20 |
Norwegische Besucherzahlen (Mio.) |
1 |
0.7 |
1.8 |
0.9 |
2.4 |
1.8 |
1.4 |
Norwegischer Marktanteil Film |
8.80% |
6.10% |
14.90% |
7.50% |
18.20% |
14.86% |
12.11% |
Quelle: Film&Kino 2005
Norwegisches Filminstitut