Im Jahr 2006 ist es 100 Jahre her, dass der weltbekannte Dramatiker Henrik Ibsen gestorben ist. Der norwegische Staat hat durch das Kulturministerium die Initiative dazu ergriffen, dass dieses als nationale und internationale Begebenheit gefeiert werden soll.
01.11.2005 :: Über das ganze Jahr 2006 verteilt, werden im In- und Ausland eine Reihe verschiedener Veranstaltungen stattfinden, die die Bedeutung des Ibsen-Erbes und das Potential, dieses auf qualitative und innovative Weise
zu nutzen, aufzeigen soll.
Ibsens dichterisches Universum ist von individualistischer Freiheitsverkündigung geprägt und seine humanistische und dichterische Vision ist viel reicher und vieldeutiger, als dass es in klaren philosophischen Ideen und einfachen ideologischen Botschaften zusammengefasst werden könnte. Ibsen zeigt uns den Weg zur persönlichen Befreiung und „entreißt dem Leben seine Geheimnisse“ wie James Joyce sagt. Ibsens Stücke werden tagtäglich an einem oder mehreren Orten weltweit auf einem unserer fünf Kontinente gespielt. Er hat es deutlicher als jeder andere geschafft, uns dazu zu bewegen, über die grundlegenden Werte und Rechte zu reflektieren. Die Gesellschaftskonflikte mit denen uns Ibsen konfrontiert sind noch immer aktuell. Auch heutzutage wird die Aufführung mancher Stücke abgelehnt und Teile seines Werkes werden von Machthabern
zensiert, die der Ansicht sind, dass der Inhalt zu kontrovers ist oder geradezu gefährlich für das Bestehende. Genauso wie Joyce schreibt; „Man muss sich fragen, ob irgendein anderer Mensch der modernen Zeit je einen
solchen Einfluss auf die denkende Welt gehabt hat“.
Das Programm
Das zurzeit in der Planung befindliche Programm ist sehr umfassend und vielseitig. Eine Programmübersicht und eine Präsentation der größten Programmbereiche werden voraussichtlich im November 2005 vorgestellt werden, sowohl als gedruckte Broschüre als auch im Internet. Während das norwegische Programm vom Nationalkomitee für die Ibsenförderung entwickelt und koordiniert wird, ist das Außenministerium in enger Zusammenarbeit mit
dem Nationalkomitee, den Botschaften und dem norwegischen und den ausländischen Ibsenmilieus für die Koordination des Programms im Ausland zuständig.
Wir freuen uns, Ihnen bald die beeindruckende Vielfalt der im nächsten Jahr in allen Teilen der Welt stattfindenden Veranstaltungen präsentieren zu können. Das Jahr 2006 wird zu einer Manifestation der Position von Henrik
Ibsen in der Weltdramatik werden und hoffentlich eine neue Generation von Weltbürgern bereichern und inspirieren!
„Solang meine Dichtung die Sinne entzündet, solang reichen die Grenzen
meines Vaterlandes“
Bentein Baardson, Direktor Ibsen 2006