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Kultur

Die Infrastruktur des Musiklebens in Norwegen

Eine Reihe von öffentlichen Institutionen arbeitet mit dem norwegischen Musiksektor zusammen. Das Ministerium für Kulturelle und Kirchliche Angelegenheiten hat die übergeordnete Verantwortung für den Bereich, aber das Ministerium für Bildung und Wissenschaft, das Außenministerium und der Norwegische Kulturrat spielen auch eine wichtige Rolle. Das Ministerium für Handel und Industrie und der Norwegische Handelsrat fördern die exportorientierten Aspekte norwegischer Musik.

Der norwegische Musiksektor ist in verschiedene Ebenen unterteilt, die alle unterschiedliche Beträge öffentlicher Zuwendungen erhalten. Es gibt in Norwegen nur eine staatlich geführte Musikeinrichtung, das Norwegische Konzertinstitut, das 1968 gegründet wurde, um der Bevölkerung allgemein den Zugang zu Live-Musik zu ermöglichen. Das Norwegische Konzertinstitut organisiert jährlich mehr als 9.000 Veranstaltungen im ganzen Land und hat ein Publikum von 1,2 Millionen. Die meisten davon sind Konzerte in Schulen und Betreuungseinrichtungen, und über 300 herkömmliche Konzerte finden in einer Vielzahl von Musikrichtungen statt. Die Norwegische Staatsinstitution für regionale Musikveranstaltungen hat eine umfangreiche internationale Tätigkeit.

Nationale Institutionen ist die Bezeichnung für Institutionen, die hauptsächlich staatlich finanziert sind. Von diesen können genannt werden: Oslo Filharmoniske Orkester (Osloer Philharmonisches Orchester), Bergen Filharmoniske Orkester (Philharmonisches Orchester Bergen), Den Norske Opera (Die Norwegische Oper), Den Norske Nasjonalballett (Das Norwegische Nationalballett), Danses Hus (Haus des Tanzes), Den norske jazzscenen (Die norwegische Jazzszene) und Den norske folkemusikkscena (Die norwegische Volksmusikszene).

Darunter liegt ein Niveau, das durch Regionen und Landesteile finanziert wird, aber mit einem Zuschuss des Staates. Dies betrifft vor allem die Symfonieorchester in Trondheim, Stavanger, Kristiansand und Tromsø. Auf dem gleichen Niveau liegen wichtige Festspiele wie die Festspiele in Bergen, die Festpiele in Nord-Norwegen, die Olavsfesttage in Trondheim, das internationale Molde Jazzfestival, die Festspiele in Elverum, Ultima und das Internationale Førde Volksmusikfestival. Die drei nördlichsten Verwaltungsbezirke, die ein grosses Areal bedecken, und aber eher eine verstreute Bevölkerung haben, haben außerdem eine Landesteilmusikordnung mit festen Musikerstellen, samt dem Nordnorsk Jazzsenter (Nordnorwegisches Jazz-Zentrum) und einer eigenen Gastspielregelung für die Festspiele in Nord-Norwegen. Hier gibt es eine Funktionsteilung in der Geschäftstätigkeit zwischen dem Staat und der Region. Einige regionale Opern- und Ballettensembles erhalten ebenfalls öffentliche Fördermittel in dieser Größenordnung.

Darüber hinaus erhalten viele musikbezogenen Maßnahmen und Einrichtungen eine Finanzierung durch den Norwegischen Kulturrat. Dazu gehören eine Reihe von Festivals sowie Konzerte, Musik-Organisationen, der Tournee- und Transportbereich, Musikwettbewerbe, Archive, Veranstaltungen für junge Menschen und das norwegische Musik-Informationszentrum, welches Informationen über jeden Bereich im norwegischen Musikleben bereithält.
Die meisten norwegischen Musiker sind Mitglieder im norwegischen Musikerverband, der Gewerkschaft für Musiker und Musiklehrer, und bei Gramart, der Gewerkschaft der norwegischen Aufnahmekünstler.

Zwei Gewerkschaften sind für die norwegischen Komponisten zuständig: der Norwegische Komponistenverband für Komponisten zeitgenössischer ernster Musik und NOPA, der Verband für norwegische Komponisten und Autoren, im Bereich der Unterhaltungsmusik.
Norwegen hat vier Organisationen für das Copyright im Musikbereich: TONO, die norwegische Gesellschaft für Aufführungsrechte, die die Rechte von Komponisten, Autoren und Musikverlegern schützt; NCB, das Nordische Copyrightbüro, das für die selbe Gruppe arbeitet, sich aber um die Rechte an Tonaufzeichnungen, Film, Video usw. kümmert; GRAMO, die die Aufnahmerechte für norwegische Musiker und Künstler verwaltet; und KOPINOR, die das Recht der Copyright-Inhaber auf Erlöse aus Fotokopien und anderweitigen Vervielfältigungen ihres Werks vertritt. NORWACO nimmt norwegische Kabelrechte wahr.

Musikveranstaltungen finden an vielen Veranstaltungsorten statt – in großen Hallen wie z.B. in der Osloer Konzerthalle, der Grieg-Halle in Bergen, der Olavshallen in Trondheim, der Stavanger Konzerthalle und dem Oslo Spektrum, aber auch in Kirchen und kleinen Clubs. Viele dieser Veranstaltungsorte sind Mitglieder des norwegischen Netzwerks für Kulturzentren.
In Ergänzung zu öffentlich finanzierten Musikagenturen gibt es eine Reihe von privaten Agenturen, die Dienstleistungen im Bereich von Management und Terminbuchung anbieten. Eine Liste dieser Agenturen kann im Verzeichnis des norwegischen Musik-Informationszentrums eingesehen werden.

Die norwegische Gemeinde von Amateurmusikern wird über eine Anzahl von Organisationen zusammengehalten, von denen die meisten Mitglieder im Rat für Musikorganisationen in Norwegen sind. Die zwei größten jedoch, die norwegische Vereinigung für Musikbands und der Chorverband Norwegens, bleiben außerhalb dieses Zusammenschlusses.

Die Staatliche Musiksammlung ist in die zwei Abteilungen in Oslo und Mo i Rana aufgespalten. Die Abteilung in Oslo ist der Öffentlichkeit zugänglich und ist verantwortlich für Musik in gedruckter Form sowie für Aufnahmen und Bücher, während die Abteilung in Mo i Rana für die Dokumentation und Konservierung allen Materials zuständig ist, das in irgendeiner Form in Hinblick auf die norwegische Gesetzgebung aufbewahrt werden muss. Die Bibliothek von Bergen beherbergt die Grieg-Sammlung, die wichtiges Forschungsmaterial enthält. In Ergänzung zu den Bibliotheken gibt es in Norwegen eine Reihe von Musikarchiven, die sich oftmals auf ein bestimmtes Genre spezialisiert haben. Dazu gehört das Norwegische Jazzarchiv, das in Zusammenarbeit mit der Norwegischen Staatsbibliothek die norwegische Jazz-Basis entwickelt hat, dann das Norwegische Archiv für Folk- und Popsongs, das Norwegische Archiv für Volksmusik sowie die Samische Bibliothek in Karasjok.

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Foto: Foto: Anne F. Færestrand

Foto: Foto: Norges musikkorps forbund

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