Svein Berge und Torbjørn Brundtland, besser bekannt als Röyksopp, sind zurück mit ihrem ungeduldig erwarteten dritten Album. Auch dieses Mal haben die beiden Norweger skandinavische Vokalisten in ihre Elektropopbeats eingebaut, und sie zeigen, dass sie absolut zur Weltklasse gehören.
01.04.2009 :: Röyksopp ist etwas vom Grössten, was der norwegischen Populärmusik passiert ist. Viele norwegische Artisten haben seit den frühen Neunzigern sehr gute Club- oder Housemusik produziert, aber niemand hat es auf Röysopps Niveau geschafft.
Foto:Stian Andersen
Pop und angewandte Kunst
Röyksopps Musik surrte schon überall: in iPods, Cafés, Videospielen und zahllosen Werbespots. Der Unterschied zu anderen Musikern liegt darin, dass sie dadurch keine Kompromisse mit ihren schaffenden Visionen gemacht haben. Mit dem dritten Album „Junior“ melden sich die beiden Nordnorweger zurück. Eisige skandinavische Stimmen werden mit knallig-aufgekratzt programmierten Beats verwebt. Wenn Röyksopp ihr Bestes leisten, schaffen sie Musik, die einen innehalten lässt, um über fundamentale Dinge des Daseins nachzudenken. Es passiert etwas, wenn Temperaturen und Töne in der melancholischen elektronischen Musik aufeinandertreffen, man wird als Zuhörer an ganz spezielle Orte geführt.
Technologie und Nostalgie
Wenn Technologie und Nostalgie aufeinandertreffen, entsteht ein Kraftfeld der Erkenntnisse, ob das Kraftfeld stärker oder schwächer ist, als bei dem Album „The Understanding“ muss man sich fragen, aber dass die Jungs von Röyksopp ihr Handwerk verstehen, kann niemand bezweifeln. Auf dem Album haben sie sich vieler derselben Stimmen bedient, wie in ihren vorigen Alben. Robyn, Lykke Li und Karin Dreijer Anderson - alle drei aus Schweden - und Anneli Drecker aus Norwegen werden in der Musik vermischt, wie ein weiteres Instrument in der Soundlanschaft.
Die beiden Jungs aus Norwegen, die gerne auf Synthesizern rumklimpern, hat der Erfolg nicht aus der Ruhe gebracht, sie halten sich zurück und erzählen nie etwas aus ihrem Privatleben. Dem SPIEGEL sagt Berge: „Natürlich haben wir beide über den Reiz der Metropolen nachgedacht, aber ich hatte wirklich Angst vor dem Überangebot dieser Orte. Ich bin ein Mensch, der tagelang weder Handy noch Computer einschaltet. Da starre ich lieber stundenlang auf das Meer und warte auf schöne Melodien.“
Am diesjährigen Gurtenfestival in Bern nimmt Röyksopp teil.
Quelle: Dagens Næringsliv, KulturSPIEGEL, WELT ONLINE, FWA