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Kultur

Norwegische Malerei nach 1814

Das 19. Jahrhundert markierte den Beginn einer neuen Ära für die Malkunst in Norwegen. Zu Beginn des Jahrhunderts waren Portraits in den höheren Rängen der Gesellschaft ausgesprochen modisch, und viele norwegische Portraitmaler verdienten ihren Lebensunterhalt, indem sie die Reichen und Mächtigen malten. Jacob Munch (1776-1839) war als großer und erfahrener Portraitmaler bekannt und folgte einem strengen und genauen Stil. Die nächste Generation von Portraitmalern wurde von Matthias Stoltenberg (1799-1871) angeführt, dessen Werk einen sanfteren, dem Biedermeier entsprechenden Ausdruck hatte.

Dann kam in den 50er Jahren die Photografiekunst auf, und die Portraitmaler mussten sich nach einer anderen Arbeit umsehen. Dementsprechend kam in den folgenden Jahrzehnten die norwegische Landschaftsmalerei voll zur Geltung. Die schlechte norwegische Wirtschaftslage in den Nachwehen der Trennung von Dänemark schloss die Entwicklung einer echten infrastrukturellen Hilfe für die Schönen Künste aus. Die neue Universität von Oslo hatte keine Kunstakademie, und darüber hinaus reduzierte die fehlende Kunstförderung durch den königlichen Hof sowie die Abschaffung des Adels durch den Storting im Jahre 1821 die ohnehin schon begrenzten Möglichkeiten für norwegische Künstler, die somit gezwungen waren, eine Anstellung im Ausland zu finden. In dieser Hinsicht können die Wurzeln der norwegischen Malerei in Dresden gefunden werden, dem Zentrum der deutschen Romantik. Der norwegische Maler Johan Christian Dahl (1788-1857), der Teil dieses Milieus war, kehrte schließlich zurück, um die Landschaften Westnorwegens in Gemälden festzuhalten, die seitdem als maßgebliches und charakteristisches Abbild Norwegens betrachtet werden. Dahls Werk gab der norwegischen Landschaft eine künstlerische Form und beschrieb Norwegen erstmals durch die Malerei.

Norwegens neuentdeckte Unabhängigkeit von Dänemark warf auch Fragen der nationalen Identität auf, und in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden von Künstlern und Intellektuellen bewusste Anstrengungen unternommen, zu definieren, was es bedeutet, Norweger zu sein. Zu dieser Zeit spielte die erste Gesellschaft für Kunst (1836 von J.C. Dahl gegründet) eine zentrale Rolle bei der Steigerung des allgemeinen norwegischen kulturellen Bewusstseins sowie beim Aufbau eines norwegischen Kunstmarkts.

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