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Kultur

„Der Gitarrenmann" von Jon Fosse

Ab 16. Dezember können Sie das Theaterstück von Jon Fosse in Tojo Theater, Reitschule Bern, erleben.

08.12.2005 ::

Der Gitarrenmann ist ein in die Jahre gekommener Strassenmusiker, der seit vielen Jahren in derselben Unterführung oder Laube steht und dieselben Lieder für dieselben Leute singt, in der Hoffnung, ein paar Münzen zu kriegen. Alle gehen an ihm vorbei, schauen zur Seite oder zu Boden und hören meistens nicht einmal zu. Der Gitarrenmann vertraut uns offen seine Geschichte an. Uns, dem Publikum, seinen Zeitgenossen.

Als Fremder kam er einst in diese Stadt wegen einer Frau, und er blieb wegen einem Sohn. Er erzählt von sich und den wenigen Menschen mit denen er in Verbindung kam. Sein Monolog konzentriert sich auf die Dinge die ihn bewegten, in Gang setzten, aus der Bahn warfen und die ihn zu einem Satelliten machten, einem Einzelgänger am Rande der „normalen" Gesellschaft.

Am Ende geht der Gitarrenmann, und lässt seine Gitarre, das Instrument, das ihn so viele Jahre begleitet hat, zurück. Überlässt uns den Gitarrenkoffer, der ihm so lange das Einzige aufgefangen hat, was ihm die Menschen geben konnten: Ein bisschen Kleingeld.

Er geht ohne Zorn. Er nimmt uns nicht mit. Er lässt uns zurück ohne zu sagen wohin er geht. Er hört auf zu spielen. Verlässt er die Stadt? Verlässt er diese Welt? Oder bleibt er?

Dodó Deér, Frank Gerber, Michael Rath

Tojo Theater Reitschule Bern

Fr.16. / Sa. 17. / Di. 20. / Mi. 21. / Do. 22. / Fr. 23. Dezember 2005 20:30

Neubrückstr.8 Postfach 5053 3001 Bern, [email protected] www.tojo.ch

Telefonisch erreichbar Di. 13 – 18h und Do. 10 – 15h Tel. 031 306 69 69

Pressekontakt: Michael Röhrenbach 031 - 331 01 22 079 - 315 79 68

 

Der norwegische Dichter, Autor und Dramatiker Jon Fosse wurde 1959 in Haugesund (Norwegen) geboren und wuchs in Strandebarm auf. Seit zwanzig Jahren lebt und arbeitet er in Bergen.

Er hat Romane, Gedichtbände und Stücke geschrieben. Jon Fosse ist sicherlich der meistgespielte norwegische Dramatiker seit Henrik Ibsen. Die menschliche Umgebung seiner Stücke ist eine Welt in der die Menschen einsam sind. Seien sie nun allein oder zusammen mit jemandem. Wenn ihre Stimme plötzlich durchdringen, klingen sie wortreich und unvergesslich, weil sie mehr über das uns gemeinsame Menschliche zu wissen scheinen, beziehungsweise sich Gedanken machen, als über die Einsamkeit.

Jon Fosses Texte sind intime Geschichten ohne Erklärungen. Weder psychologisch noch sozial. Von „Theater Heute" wurde Jon Fosse zum besten ausländischen Autoren des Jahres 2004 gewählt.

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Der GitarrenmannFoto: Franziska Scheidegger

Foto: Franziska Scheidegger

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