- Norwegens Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im Jahr 2003 1.75% des Bruttoinlandsprodukts, verglichen mit einem Durchschnitt von 2.24% in den OECD-Ländern.
- 42% der Forschungsaktivitäten wurden im Jahr 2003 in Norwegen aus öffentlichen Mitteln finanziert, verglichen mit einem Durchschnitt von 30% in den OECD-Ländern.
- Im Jahr 2002 brachte Norwegen 0.14% seines BIP für Forschungszusammenarbeit mit anderen Ländern auf.
- Im Jahr 2003 beschäftigte der norwegische Forschungsbereich insgesamt 51.000 Menschen. Die Anzahl der Personen, die an Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in der Industrie beteiligt sind, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Seit 1970 hat sich der Prozentsatz der an Forschung und Entwicklung beteiligten Menschen im Vergleich zu allen Beschäftigten mehr als verdoppelt.
- Im Jahr 2003 machten Frauen einen Anteil von 29% der Gesamtbeschäftigten im Forschungsbereich aus und umfassten im Jahr 2005 40% aller mit einem Doktorgrad ausgezeichneten Personen. Seit 1970 ist das ein Anstieg um 7%.
Ungefähr 27% der norwegischen Forschungstätigkeit werden innerhalb des Hochschulbereichs ausgeführt. Den Universitäten und Hochschulen wurde die generelle Zuständigkeit für die Grundlagenforschung und die Forschungsausbildung übertragen. Sie wurden unlängst auch mit größerer Zuständigkeit für die kommerzielle Verwertung der Ergebnisse aus den von Mitarbeitern betriebenen Forschungsprojekten ausgestattet. Es existieren dreizehn Wissenschaftsparks mit operativen Verbindungen zu Hochschuleinrichtungen und unabhängigen Forschungszentren. Die Wissenschaftsparks helfen dabei, die Verbindungen zwischen der Forschungsgemeinde und Handel und Industrie zu pflegen.
Norwegen verfügt über eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Forschungsinstituten. Der unabhängige Forschungssektor macht fast 23% der Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung aus.
Politische Konzentration auf Forschung und Entwicklung
Innerhalb der einheimischen politischen Kreise existiert eine breite Übereinkunft darüber, dass eine erhöhte Investition sowohl finanzieller als auch personeller Mittel in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten erforderlich ist. Ein Ziel ist, dass das Gesamtengagement bei Forschung und Entwicklung in Norwegen auf 3 % des Bruttosozialprodukts bis 2010 steigen soll. Das öffentliche Engagement soll auf 1 % des Bruttosozialprodukts steigen, während die Zielsetzung für die Wirtschaft, internationale Quellen und andere Quellen 2 % des Brottosozialprodukts ist.
Gleichzeitig wurden Anreize geschaffen, um den privaten Sektor zu einer erhöhten Investition in den Forschungs- und Entwicklungsbereich zu veranlassen (siehe unten).
Der norwegische Forschungsbereich
42% der Gesamtaufwendungen für die Forschung werden öffentlich finanziert. Die Regierung und der Storting (norwegische Nationalversammlung) legen die Rahmenbedingungen für öffentliche Ausgaben im Forschungsbereich fest und bestimmen die allgemeinen Ziele und Prioritäten der staatlichen Forschungspolitik. Der Norwegische Forschungsrat hat die Hauptverantwortung für die Entwicklung und Umsetzung staatlicher Forschungsstrategien. Ungefähr 27% aller Aufwendungen für die Forschung laufen über den Forschungsrat.
Der Fond für Forschung und Innovation wurde 1999 zu dem Zweck eingeführt, eine stabilere, langfristige öffentliche Finanzierung der norwegischen Forschung zu sichern. Im Jahr 2005 umfasste das Fondkapital NOK 36 Milliarden.
Forschung in der Industrie
Fast die Hälfte (47%) aller Forschung in Norwegen wird vom privaten Sektor betrieben. Der Norwegische Handel und die gewerbliche Wirtschaft bestehen in erster Linie aus Industrien auf der Basis von Rohmaterialien, so wie die Öl- und Gasproduktion. Sowohl im In- als auch im Ausland verwenden Industrien dieser Art tendenziell nur geringe Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus umfasst der norwegische Industriebereich viele kleine und mittelgroße Betriebe, die nur begrenzte Möglichkeiten haben, in die Forschung und Entwicklung zu investieren. Diese Faktoren erklären, warum die norwegischen Gesamtinvestitionen in die Forschung und Entwicklung geringer als in vielen anderen OECD-Ländern ausfallen. Nichtsdestotrotz haben norwegische Firmen in Industrien wie Papier, Leichtmetalle, Textilien, elektronische Ausrüstungen, Büromaschinen und Computer einen hohen Rang hinsichtlich ihrer Forschungsintensität.
Es besteht weitgefasstes Einvernehmen über die Notwendigkeit zur Schaffung staatlicher Anreize, um die Konzentration auf die Forschung innerhalb des norwegischen Industriebereichs zu erhöhen. Ein im Jahr 2002 eingeführtes Steuervergünstigungssystem ermöglicht den Unternehmen, bis zu 20% ihrer Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steuerlich abzusetzen (Skattefunn). Dieses System wird vom Norwegischen Forschungsrat in Zusammenarbeit mit Innovation Norwegen verwaltet.
Norwegisches Ministerium für Wissenschaft