Die norwegische Forschungspolitik umfasst heute drei strukturelle Bereiche, denen Priorität eingeräumt werden soll. Zuerst soll die Internationalisierung eine durchgängige Perspektive in der Forschungspolitik sein, und bei der internationalen Teilnahme soll auf die Kanalisierung von Ressourcen für die Forschung Gewicht gelegt werden. Zum anderen soll die Grundlagenforschung weiterhin eine Hauptprioritierung sein, aber im Verhältnis zu früher wird größeres Gewicht auf Qualität gelegt, vor dem Kapazitätsausbau. Die Forschung im Bereich des mathematisch-naturkundlichen und des technologischen Wissengebiets soll verstärkt werden. Desweiteren sind vier thematische Betätigungsfelder ausgewählt worden: Energie und Umwelt, Lebensmittel, Meer und Gesundheit. Es ist auch eine politische Prioritierung das Engagement im Technologiebereich die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), die Biotechnologie und die Material- und Nanotechnologie zu stärken.
Das Ziel der norwegischen Forschungspolitik wird durch den Storting und die Regierung bestimmt, die auch für die Schaffung des gesamten finanziellen Rahmens und die Kennzeichnung allgemeiner Schwerpunkte verantwortlich sind. Das Ministerium für Wissen ist für die Koordination der Forschungspolitik verantwortlich und verwaltet annähernd die Hälfte aller öffentlichen Mittel für die Forschung. In Norwegen ist die Forschung gebietsweise aufgeteilt, d.h. jedes Ministerium ist innerhalb seines Funktionsbereichs für die Bereitstellung entsprechender Forschungsmittel selbst verantwortlich. Das Ministerium für Handel und Industrie ist die zweitgrößte Quelle für die Bereitstellung von Mitteln für den Forschungsbereich.
In erster Linie ist der Norwegische Forschungsrat für die Erarbeitung und Umsetzung staatlicher Forschungsstrategien und die Festlegung der Hauptgebiete in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung verantwortlich. Ungefähr ein Drittel des gesamten Forschungsetats laufen über den Forschungsrat. Er dient der Regierung auch als Beratungsorgan bei allen forschungsbezogenen Angelegenheiten.
In Norwegen wird die Forschung von staatlichen Universitäten und Hochschulen, von staatlichen und privaten Forschungseinrichtungen sowie auch innerhalb der Industrie betrieben.
Norwegisches Ministerium für Wissenschaft