Norwegen ist ein Sozialstaat und eines der reichsten Länder der Welt. Im Jahr 2003 steht Norwegen zum dritten Mal in Folge auf Platz 1 des UNDP Entwicklungsindex’ über die nationalen Lebensbedingungen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Norwegen liegt bei 78.7 Jahren (2001). Die Bevölkerung befindet sich allgemein in guter gesundheitlicher Verfassung, und die Sterblichkeitsrate bei Kindern ist extrem niedrig. Die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben ist praktisch zu 100% vorhanden, und fast jeder in der Bevölkerung hat die obere Sekundarschulausbildung abgeschlossen. Es gibt keine extreme Armut in Norwegen, und die relative Anzahl von Menschen an der Armutsgrenze ist im Vergleich zu anderen OECD-Ländern gering.
Das BIP pro Kopf ist hoch, und der Wohlstand ist innerhalb der Bevölkerung relativ gleichwertig verteilt. In allen Bereichen der Gesellschaft gibt es einen hohen Grad von Geschlechtergleichheit. In Übereinstimmung mit seiner sozialstaatlichen Ausrichtung hat Norwegen ein umfassendes staatliches Gesundheitssystem auf der Basis von Steuereinkünften eingeführt, sowie ein staatliches Sozialversicherungssystem, das allen Bürgern und Einwohnern soziale Leistungen ermöglicht.
Sowohl der staatliche als auch der private Konsum sind seit 1900 ernorm angestiegen, und der Wohlstand der letzten Jahrzehnte ist in erster Linie der Entdeckung und Ausbeutung von Öl- und Erdgasvorkommen in der Nordsee zu verdanken. Unter dem steigenden Druck der Modernisierung und Verstädterung wurden die stabilen, traditionellen Siedlungsstrukturen der Vergangenheit von einem Trend zu größerer Mobilität abgelöst, bei dem die Menschen öfter umziehen und ihre Arbeitsstellen wechseln.
aus: Aschehoug and Gyldendals Norwegischer Enzyklopädie / Kristin Natvig Aas / Ole B. Hovind