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Fakten

Das staatliche Gesundheitssystem

Das schrittweise erfolgende Entwicklung des Sozialstaats im Laufe des 20. Jahrhunderts war auch von einer deutlichen Ausweitung des staatlichen Gesundheitssystems begleitet sowie von Pflege- und Betreuungsdiensten. Im Jahr 1870 hatte ein Arzt 4.000 Patienten zu versorgen, wohingegen diese Zahl im Jahr 1995 auf 285 Patienten pro Arzt gesunken ist.

Der staatliche Gesundheitsdienst wird durch Steuern finanziert und ist für alle Einwohner gleich zugänglich, unabhängig von ihrem sozialen Status. Mit 220.000 Beschäftigten ist der staatliche Gesundheitsbereich einer der größten Bereiche in der norwegischen Gesellschaft.

Das staatliche Gesundheitssystem untersteht dem Ministerium für Gesundheit und Soziales, das für die Gestaltung und Überwachung der staatlichen Gesundheitspolitik verantwortlich ist. Die Verantwortung für die Bereitstellung der Dienste ist dezentralisiert und liegt auf Gemeinde bzw. Regionalebene. Die Gemeinden regeln die Versorgung mit primären Gesundheitsdiensten wie allgemeinmedizinischen Praxen, während die Länder und die fünf Gesundheitsbezirke für fachmedizinische Dienste wie z.B. Krankenhäuser zuständig sind. Eine Reihe von autorisierten Privathospitälern und Gesundheitsdiensten wurden in Ergänzung zu den staatlichen Einrichtungen gegründet.

Die Warteschlangen vor den Krankenhäusern sowie eine alternde Bevölkerung sind derzeit zwei der größten Aufgaben der norwegischen Gesundheitspolitik.
Der prozentuale Anteil der alten Menschen an der Bevölkerung ist seit den 70er Jahren schnell angestiegen und schafft einen stetig steigenden Bedarf nach Heilbehandlung, Rehabilitation sowie Pflege- und Betreuungsdiensten.

Die ersten öffentlichen Krankenhauseinrichtungen wurden im 18. Jahrhundert geschaffen, gefolgt von Spezialkliniken und psychiatrischen Einrichtungen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Als Röntgenapparate und die moderne Anästhesie nach 1900 aufkamen, erhielt der moderne Krankenhausbereich neue Impulse. Seit 1945 folgt die Entwicklung des staatlichen Gesundheitswesens den internationalen Regeln im Gebrauch von Antibiotika und anderer Arten von Arzneimitteln sowie weitergehenden Verbesserungen in der medizinischen Technologie.

Die Ärzte bilden seit langem das Rückgrat des staatlichen norwegischen Gesundheitsbereichs und haben oftmals den Weg für staatliche oder lokale Gesundheitsreformen geebnet.

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Rikshospitalet

Foto: Foto: Rikshospitalet

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