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Politische Prioritäten und Parteien

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs haben norwegische Politiker daran gearbeitet, ein Gleichgewicht zwischen den Erwägungen hinsichtlich wirtschaftlichen Wachstums und dem Bemühen um soziale Gerechtigkeit zu erreichen. Einer Phase der schnellen Ausweitung des öffentlichen Sektors in den Jahren 1945 bis 1971 folgte eine lange Periode der Internationalisierung und Marktanpassung.

In der norwegischen Nachkriegspolitik gab es insbesondere zwei Prioritäten: steigenden Wohlstand und gerechte Verteilung. Bis 1971 spielte der Staat eine Schlüsselrolle in der Wirtschaftsplanung. Die Menschen profitierten eindeutig von einer erweiterten staatlichen Unterstützung, von Sicherheit, Dienstleistungen und staatlicher Steuerung, was so auch alles zur Verfügung gestellt wurde. Die Einführung der nationalen norwegischen Sozialversicherung (1967) und die Ausweitung großer Bereiche im Bildungs- und Gesundheitswesen waren alle Teil der groß angelegten „nationalen Revolution“. In dieser Zeit stiegen die öffentlichen Ausgaben von einem Drittel auf die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes, und diese Aufwendungen wurden in der Folge so beibehalten. Seit den 70er-Jahren gab es eine stärkere Konzentration auf die Rahmenbedingungen des Marktes, was zu einer Dezentralisierung der öffentlichen Aufgaben führte und eine Verlagerung auf lokale Ebenen bzw. unabhängige Einrichtungen wie z.B. Telenor (norwegischer Telekommunikationsanbieter) zur Folge hatte.

Die Errungenschaften gerechter Verteilung haben sowohl soziale als auch geografische Komponenten. Der allgemeine Wohlfahrtsstaat ist darauf ausgerichtet, Armut und Leiden zu verhindern. Angemessene Kosten für Erziehung und Bildung erlauben den meisten Menschen einen verbesserten ökonomischen Status. Die Umverteilung der Güter zwischen den verschiedenen Regionen und Wirtschaftsbereichen hat den Bevölkerungsrückgang in den abseits gelegenen Gebieten Nord- und Nordwestnorwegens sowie im inneren Ostnorwegen begrenzt. Die Verstädterung nimmt zu, ist aber in Norwegen nicht so stark ausgeprägt wie in anderen westlichen Ländern. Darüber hinaus ist in Norwegen die Verstädterung kleinerer Städte und Dörfer häufiger anzutreffen als in anderen Ländern.


Politische Parteien
Norwegen hat ein mehrdimensionales Parteiensystem. Der wichtigste Aspekt ist hier die Links-Rechts Ausrichtung, bei der die Parteien sich entlang einer Achse verteilen, die geprägt ist von ihrer Haltung in Hinsicht auf gerechte Verteilung und staatliche Planung und Steuerung. Auf der linken Seite gibt es die sozialistischen Parteien wie z.B. die Sozialistische Linkspartei und die Arbeiterpartei. Weit rechts stehen die Fortschrittspartei und die Konservative Partei. Die Zentrumspartei, die Christliche Volkspartei und die Liberale Partei sind in der Mitte der Links-Rechts-Achse positioniert.

Weitere Aspekte im norwegischen System der politischen Parteien sind die moralisch-religiöse Achse bei den christlichen Parteien, die geografische Achse bezüglich regionaler politischer Angelegenheiten sowie die Wachstum-contra-Umweltschutz-Achse. Obwohl Wählerfluktuationen seit den 70er-Jahren etwas stärker zu verzeichnen sind, bleibt das Wahlverhalten in der Regel recht stabil, auch über die Generationen hinweg.


Die politische Parteien in Norwegen:
Det norske Arbeiderparti Norwegische Arbeiterpartei
Det Liberale Folkepartiet Liberale Volkspartei
Det politiske parti Politische Partei
Fedrelandspartiet Vaterlandspartei
Fremskrittspartiet Fortschrittspartei
Fylkeslistene for Miljø og Solidaritet Landesliste für Umwelt und Solidarität
Høyre Konservative Partei
Kristelig Folkeparti Christliche Volkspartei
Kristent Konservativt Parti Christlich-Konservative Partei
Kristent Samlingsparti Christliche Koalitionspartei
Kystpartiet Küstpartei
Miljøpartiet De Grønne Die Grüne Partei
Nasjonal Alliansen Nationale Allianz
Naturlovpartiet Naturgesetz-Partei
Norges Kommunistiske Parti Kommunistische Partei
Pensjonistpartiet Pensionisten-Partei
Rød Valgallianse Rote Wahlallianz
Sámeálbmot Belodat/Samefolkets Parti Samische Volkspartei
Senterpartiet Zentrumspartei
Samfunnspartiet Gesellschaftspartei
Sosialdemokratene Sozialdemokraten
Sosialistisk Venstreparti Sozialistische Linkspartei
Tverrpolitisk Kyst- og distriktsparti Überparteiliche Küst- und Distriktspartei
Venstre Liberale Partei

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Foto: Foto: Statkraft

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