Ibsen

Personen

Gespenster


Helene Alving, Witwe des Hauptmanns und Kammerherrn Alving.
Osvald, ihr Sohn, Maler.
Manders, Pastor.
Engstrand, Tischler.
Regine Engstrand, im Hause der Frau Alving.

(Wiedergegeben nach Henrik Ibsens Sämtliche Werke in deutscher Sprache, Siebenter Band, S. Fischer Verlag, Berlin 1901.)

Handlung
Frau Helene Alving ist die Witwe des Hauptmanns und Kammerherren Alving auf Rosenvold, eines in seiner Umgebung hochangesehenen Mannes. Für sie war die Ehe unglücklich, aber sie setzte all ihre Kräfte daran, zu verbergen, dass ihr Mann eigentlich Alkoholiker war, und dass er seine wilden Gelüste auf dem Herrenhof auslebte. Alving hatte zwei Kinder, eine Tochter, Regine, mit einem Dienstmädchen im Haus, und einen Sohn, Osvald, mit seiner Frau. Regine, die glaubt der Tischler Engstrand sei ihr Vater, ist nun als Dienstmädchen bei Frau Alving angestellt, während Osvald bereits als Kind von seiner Mutter ins Ausland geschickt wurde, um ihn von den häuslichen Verhältnissen fern zu halten. Engstrand ist gerade dabei, ein Kinderheim fertig zu stellen, das am nächsten Tag eingeweiht und dem Angedenken des Kammerherren gewidmet werden soll. Nach Beendigung dieser Arbeiten will Engstrand Regine mit in die Stadt nehmen, um dort eine Wirtschaft für Seeleute zu eröffnen. Sowohl Regine als auch Frau Alving widersetzen sich diesem Plan. Regine träumt stattdessen davon, mit Osvald nach Paris zu reisen. Osvald ist aus Paris, wo er als Maler lebt, nach Hause zurückgekehrt, um der Einweihung des Kinderheims beizuwohnen.

Auch der Pastor Manders, der die Finanzen des Kinderheims verwaltet, ist zu Besuch. In ihrer Jugend war Frau Alving in Manders verliebt und wollte von Alving zu ihm fliehen, er aber wies sie ab und schickte sie zu ihrem Mann zurück.

In der Nacht vor der Einweihung brennt das Kinderheim, die "Hauptmann-Alving-Stiftung", bis auf die Grundmauern nieder. Manders hatte durchgesetzt, das Haus nicht zu versichern, und er hat nun Angst, sein Ansehen als Pastor und Verwalter könnte Schaden nehmen. Er schließt einen zwielichtigen Handel mit Engstrand ab, der darauf hinausläuft, dass der Tischler die Schuld für den Brand auf sich nimmt, und dass im Gegenzug die für das Kinderheim vorgesehenen Betriebsmittel in sein geplantes "Seemannsheim" investiert werden.

Osvald erzählt seiner Mutter, dass er an Syphilis leidet, die er sich, wie er glaubt, durch sein Leben als Boheme in Paris zugezogen hat. Er hat Angst davor, ein Pflegefall zu werden, und hofft, Regine wird sich bereit finden, ihm zu helfen, sein Leben mit Morphium zu beenden, wenn die Krankheit in ihr letztes Stadium tritt. Aber als Regine begreift, dass Osvald krank und noch dazu ihr Halbbruder ist, verlässt sie Rosenvold, um sich auf eigene Faust in der Stadt durchzuschlagen. Frau Alving erzählt ihrem Sohn die Wahrheit über seinen Vater, und dass Osvald die Syphilis von ihm geerbt hat. Ihr bleibt nun die Entscheidung überlassen, ob sie ihrem Sohn helfen will, ob Sie also bereit ist, ihm die Morphiumtabletten zu verabreichen. Das Stück endet damit, dass die Sonne aufgeht und Osvalds Krankheit in ihr Endstadium tritt.

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