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Gesellschaft & Politik

Die Küsten und das Meer

Die norwegische Küstenlinie, inklusive der Fjorde und Inseln, ist mehr als 57.000 Kilometer lang. Ca. 80% der norwegischen Bevölkerung leben in den Küstenregionen. Die Küstenzone und ihre Ressourcen spielen eine wichtige Rolle bei den Siedlungs- und Beschäftigungsstrukturen, sowie in der staatlichen und regionalen Wirtschaft. Wichtige Aktivitäten in der Küstenzone umfassen Fischfang, Aquakultur, Seetransport, Tourismus und Freizeit. Die norwegische Küstenzone stellt auch eine Region mit einem bedeutsamen kulturellen Erbe dar und umfasst einen wichtigen Aspekt norwegischer Geschichte und Identität.

Sechsmal mehr See als Land
Mit einer Gerichtsbarkeit und einer Verantwortung über ein Meeresgebiet, das sechsmal größer als die Landfläche ist, hat Norwegen das rechtmäßige Interesse an der Verwaltung der Meeresgebiete und der Ressourcen des Ozeans. Norwegen leidet unter der Umweltverschmutzung anderer Länder, weil sie durch Winde und die Gezeiten der See an die Ufer getragen wird.

Gefahren für die Meeresumwelt
Früher wusste man wenig über Meeresströmungen, die die Umweltverschmutzung aus fernen Ländern zur norwegischen Küste tragen. Man wusste auch nur wenig über die Tatsache, dass gefährliche Chemikalien, die auf anderen Kontinenten abgeschieden werden, bis hin nach Svalbard transportiert werden könnten. Erst in den letzten zehn Jahren wurde deutlich, dass die Umweltverschmutzung eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die Flüsse, Seen und die Küstenregion darstellt, sondern auch für die Hochseeregion.

Wirtschaftliche Nutzung der Küste
Norwegen hat gesetzlichen Anspruch auf Seegebiete, die beachtliche Vorräte an Öl und Gas haben. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Erdölindustrie zu einem grundlegenden Wirtschaftsfaktor in Norwegen herausgebildet. Öl und Gas werden auch in der Zukunft große Bedeutung haben.

Norwegens Küsten- und Seegebiete gehören, im Hinblick auf lebende Ressourcen, zu den produktivsten Gebieten der Welt. Während die Ölreserven nicht erneuerbar sind, haben die Erträge aus der Nutzung der Ressourcen an und auf dem Meer keine zeitliche Begrenzung, vorausgesetzt, sie werden in einer langfristigen Perspektive bewirtschaftet. Dies ist ein großes Potenzial für die weitere industrielle und wirtschaftliche Entwicklung der Aquakultur entlang der norwegischen Küste.

Norwegische Korallenriffe
Entlang der gesamten norwegischen Küste findet man Korallenriffe, die wohl meist empfindliche Art der Meeresvegetation. Diese Riffe sind von großer Bedeutung für den Fischfang sowie für die Forschung und als Quelle genetischer Ressourcen des Meeres.

Schätzungen zufolge sind zwischen 30 und 50 Prozent der Korallenriffe in norwegischen Gewässern zerstört oder beschädigt, wahrscheinlich hervorgerufen durch Schleppnetzfischerei auf dem Meeresgrund. In den letzten Jahren haben die norwegischen Behörden Maßnahmen zum Schutz der Korallenriffe eingeleitet. Im Juli 2003 wurden der Fischereiminister und der Umweltminister für ihre erfolgreichen Bemühungen, den Zerfall der norwegischen Korallenriffe aufzuhalten, vom World Wildlife Fund (WWF) mit der Auszeichnung „Geschenk an die Erde“ bedacht.

Nachhaltiges Management
Die Reichtümer der See müssen in einer Form bewirtschaftet werden, die ihre Nachhaltigkeit sichert. Norwegen entwirft derzeit einen einheitlichen Management-Plan für die Erhaltung der Ressourcen im Bereich der Lofoten und der Barentzsee, um den Gesamteinfluss menschlicher Aktivitäten auf die Meeresgebiete zu beurteilen. Dieser Prozess zielt darauf, die bestmögliche Balance zwischen den verschiedenen wirtschaftlichen Interessen zu erreichen, um so eine unbelastete und reichhaltige Meeresumwelt zu erhalten. Der Management-Plan zur Erhaltung der Ressourcen soll im Frühjahr 2006 vollständig erarbeitet sein.

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Coastal area

Foto: Foto: Norwegisches Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten

Bergen

Foto: Foto: Norwegisches Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten

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