Norwegens Ziele der Entwicklungszusammenarbeit halten sich an die Milleniums-Entwicklungsziele (MDGs), und es ist unser ultimatives Ziel, beim Erreichen der MDGs zu helfen, sei es mit unserer bilateralen Hilfe oder mit der Hilfe für multilaterale Organisationen und Programme.
Dennoch gibt es einige Gebiete in der Entwicklungszusammenarbeit, die unser besonderes Augenmerk haben. Die Regierung möchte dem norwegischen Einsatz für Frieden und Versöhnung, für Umwelt, Frauen und Gleichberechtigung und Energie den Vorrang geben.
Norwegen hat bei der Integration der Genderperspektive in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit eine Vorreiterrolle übernommen. Dementsprechend wird der Gewährleistung von Frauenrechten und der Unterstützung von frauenspezifischen Maßnahmen besonderes Gewicht beigemessen.
Die Weltgemeinschaft muss verletzliche Gesellschaftsgruppen vor Notsituationen schützen. Der norwegische Entwicklungshilfeetat hat einen eigenen Haushaltsposten für humanitäre Hilfe und Friedenseinsätze. Die Regierung arbeitet eng mit dem UN-System und den norwegischen Nicht-Regierungs-Organisationen zusammen. Gesundheit ist ein anderes Hauptgebiet. Die Verhütung und Behandlung von Krankheiten verbessert die Lebensqualität der Menschen und erhöht die Produktivität, und ist somit für die Reduzierung der Armut unabdingbar.
Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Malaria sowie eine große Anzahl von Kinderkrankheiten sind auf dem Vormarsch. Norwegen stellt umfangreiche Hilfe für Gesundheitsmaßnahmen sowohl in einzelnen Ländern als auch über multilaterale Organisationen wie die WHO und Programme wie die Globale Allianz für Impfstoffe und Impfungen (GAVI) und der Globale Fond zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (GFATM) zur Verfügung. Mindestens 10% der norwegischen Entwicklungshilfe werden für Gesundheitsmaßnahmen aufgewendet.
HIV/AIDS ist eine der größten Herausforderungen in der Entwicklung, mit denen wir konfrontiert sind. Norwegen misst der Bekämpfung dieser Pandemie hohe Bedeutung bei. Wir arbeiten direkt mit unseren Partnerländern zusammen aber auch über die Hilfe für internationale Organisationen und Fonds wie UNAIDS und GFATM. Die internationale Initiative der Entwicklungsminister, Aidsforum, unternimmt viel, um Wissen zu verbreiten und das Bewusstsein für dieses Gebiet zu schärfen.
Entwicklung des Handels und der Privatwirtschaft ist für die Schaffung von Wohlstand sowie das Beschäftigungs- und Wirtschaftwachstum unverzichtbar. Somit ist die Entwicklungshilfe auf diesen Gebieten ein wichtiger Aspekt bei der Reduzierung der Armut. Unsere Aufgaben in diesem Bereich umfassen Maßnahmen zur Steigerung des Warenimports aus den schwächst entwickelten Ländern sowie die Förderung von Investitionen.
Demokratische Institutionen, Transparenz bei Entscheidungen im öffentlichen Bereich, effektive und unabhängige Kontrollinstanzen, eine gut funktionierende Justiz sowie freie und unabhängige Presse sind alle Charakteristika einer guten Staatsführung. Für die Reduzierung der Armut ist eine verbesserte Staatsführung ausschlaggebend, und entsprechende Bemühungen, einschließlich der Bekämpfung von Korruption, sind integrale Bestandteile der norwegischen Entwicklungszusammenarbeit.
Norwegisches Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten